Jobfactory Berufseinstieg - Instagram

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    Valeria Cirillo

    «Ich weiss nun was ich möchte und kenne den Weg. Ich bin davon überzeugt, dass ich das, was ich mir vornehme, packen werde.»

    Valeria Cirillo ist 23 Jahre alt und startete ihr Berufspraktikum in der Jobfactory am 31. Juli 2018. Sie wusste lange nicht, wo ihre berufliche Zukunft hingehen soll. Jetzt aber hat sie ein klares Ziel vor Augen und ist bereit, ihren Weg zu gehen!

    Valeria, gerne würden wir Sie etwas näher kennenlernen. Wohnen Sie in Basel?

    Nein, ich wohne in Birsfelden. Ich habe bis ich 18 Jahre alt war mit meinen Eltern in Breitenbach gewohnt. Meine Eltern haben sich aber schon immer in Basel sehr wohl gefühlt. Sie sind abends gerne weg gegangen und haben was für sich getan – vor allem als ich älter wurde. Deshalb haben wir eine Wohnung in der Nähe von Basel gesucht.

    Wohnen Sie bei Ihren Eltern?

    Ja, ich wohne noch bei meiner Mutter. Mein Vater ist leider schon gestorben.

    Was haben Sie gemacht, bevor Sie Ihr Berufspraktikum bei der Jobfactory gestartet haben?

    Ich war neun Jahre auf der Schule und habe danach eine Lehre im Detailhandel begonnen. Leider war ich noch nicht bereit für die Verantwortung. Danach wollte ich mich beruflich weiter entfalten und habe diverse Praktika gemacht. Unter anderem als Kleinkinderzieherin und Fachfrau Gesundheit. Da meine Mutter auch in diesem Bereich arbeitet, wollte ich wissen, ob der Beruf auch etwas für mich ist. Aber ich kam mit dem Thema Tod nicht klar.

    Wie sind Sie zur Jobfactory gekommen?

    Ich war fast zwei Jahre arbeitslos. Ich möchte ehrlich sein, am Anfang gefiel es mir. Ich hatte viel Zeit und war immer unterwegs. Aber dann verstarb mein Vater. Es ging mir nicht mehr gut. Ich wurde depressiv.
    Irgendwann bekam ich mit, wie meine Mutter mit meiner Grossmutter telefonierte. Sie wusste nicht mehr was sie noch mit mir machen sollte... Es tat mir weh, dass sie so über ihr eigenes Kind denken musste. Das hat mich aufgeweckt!
    Daraufhin bin ich zur Gemeinde Birsfelden gegangen und habe mich über Kurse informiert. Meine Sozialberaterin hat mir dann die Jobfactory empfohlen. Ich habe mich angemeldet, hatte mein erstes Gespräch mit meinem Coach in der Jobfactory und eine Woche später habe ich im Take Away gestartet.

    Wissen Sie noch was Ihr Berufswunsch als Kind war?

    Ja, ich wollte immer Verkäuferin werden. Ich habe als Kind immer mit Plastikgeld und Kassen gespielt. Mein Vater hat mir aus dem Bügelbrett eine Kasse gebaut mit einem Laufband aus Linealen. Wenn meine Mutter abends völlig kaputt von der Arbeit nach Hause gekommen ist, musste sie immer noch mit mir spielen. Ich habe ihr immer die Sachen zusammengestellt, die sie einkaufen sollte mit Einkaufsliste (lacht).

    Wie geht es für Sie nach der Jobfactory weiter?

    Ich habe eine Lehre in der Migros Gourmessa bekommen. Seit ein paar Wochen arbeite ich von der Jobfactory aus in einem externen Praktikum in einem Temporär-Büro am Empfang. Hier habe ich das Angebot bekommen, eine KV-Lehre zu machen. Ich habe den Aufnahmetest für das KV E-Profil bestanden – das hätte ich niemals gedacht! Gerne würde ich diese Herausforderung annehmen. Ich würde zweimal die Woche zur Abendschule gehen. In drei Jahren hätte ich dann eine normale EFZ Lehre geschafft.

    Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

    Mein Traum war es immer, selbstständig zu sein. Z.B. mit meinem eigenen Lingerie-Geschäft. Seit ich aber in der Jobfactory arbeite, möchte ich gerne hier bleiben. Ich finde das Wirtschaftsmodell interessant und es bietet viel. Es entspricht meinen Charakterzügen. Ihr alle habt eine soziale Ader, die Ihr wirtschaftlich umsetzt. Ihr unterstützt junge Menschen, gebt ihnen etwas mit auf den Weg und schafft es, sie zu prägen – das fasziniert mich sehr. Gerne würde ich nach meiner Lehre zurückkommen und wieder ein Teil dieses einzigartigen Modells sein.

    Was nehmen Sie aus Ihrem Praktikum in der Jobfactory mit?

    Ich nehme sehr viel mit. Z.B. bin ich ruhiger und gelassener geworden. Ich bin ein sehr impulsiver Mensch, der immer sagt was er denkt. Seit ich in der Jobfactory arbeite, habe ich hier viel dazugelernt. Ich kann Dinge nun auch mal so nehmen wie sie sind.
    Ausserdem habe ich sehr geschätzt, dass ich meinen Alltag selbst strukturieren durfte. Ich hatte Deadlines. Solange ich diese eingehalten habe, konnte ich meine Arbeitsabläufe selbst strukturieren.

    Was hat sich für Sie beruflich wie auch privat seit dem Berufspraktikum geändert?

    Es hat sich sehr viel verändert. Als ich in der Jobfactory angefangen habe, war ich an einem Tiefpunkt. Ich habe mich klein gefühlt und habe nicht mehr an mich geglaubt. Aber hier habe ich Menschen gefunden, die trotzdem an mich geglaubt haben. Durch sie habe ich sehr vieles gelernt und verstanden. Sie haben mich abgeholt und vom Gegenteil überzeugt. Hier habe ich mein Selbstvertrauen zurückgewonnen!
    Im Schulkurs haben wir immer über unsere Highlights der letzten Woche gesprochen – das hat mir sehr gefallen. Ich habe es sogar geschafft, für ein paar Wochen mit dem Rauchen aufzuhören. Es war zwar nur eine kurze Zeit, aber nun weiss ich, dass ich es schaffen kann, wenn ich es möchte!
    Auch das gemeinsame Frühstück habe ich privat beibehalten – es geht mir jetzt wesentlich besser!

    Wenn Sie jetzt an Ihre Zukunft denken. Haben Sie das Gefühl, Sie sind gestärkt und es kommt jetzt alles gut?

    Ja, ich freue mich auf alles was kommt. Und ich bin davon überzeugt, dass ich das, was ich mir vornehme, packen werde. Ich weiss nun was ich möchte und kenne den Weg!

    Liebe Valeria, wir danken Ihnen für das Interview und Ihre Offenheit und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!

    Datum Interview: April 2019
    Interviewte: Valeria Cirillo
    Geburtsdatum:
    Staatsangehörigkeit: Schweiz
    Interviewerin: Helene Schepperle